Wie ich zur Fotografie kam….

Also, das war so.

Erblich bin ich anscheinend vorbelastet. Mein Vater lichtete vor über einem halben Jahrhundert seine Kinder und diverse Landschaften ab. Damals war das noch in Schwarz-Weiss. Er entwickelte seine Filme und Bilder selbst in einer improvisierten Dunkelkammer. Als Knabe schaute ich fasziniert zu, wie im Entwicklerbad auf weißen Papieren plötzlich Bilder auftauchten.

Als Jugendlicher bekam ich eine einfache Kamera und knipste ein paar Filme voll. Das war dann schon mit Farbfilm. Aber etwas Rechtes war das nicht. Gefallen hat mir das Ergebnis nicht und so verschwand die Kamera im Nirgendwo. Ein paar Bilder aus dieser Zeit sind sogar noch vorhanden.

1990 fing es aber an, zunächst aber noch zögerlich. Ich machte eine Reise nach Sibirien und hatte die Idee, dass dies doch in Bildern festgehalten werden müsse. Ein Bekannter lieh mir eine Kamera. Das war eine Unterwasserkamera, da die Reise eine Floßfahrt auf einem sibirischen Fluss war.

Zwei Jahre später wollte ich nach Teneriffa zum Wandern und begehrte hierzu dann doch eine eigene Kamera. Wiederum ein Bekannter, allerdings nun ein anderer, besorgte mir, da ich von allem vollkommen ahnungsbefreit war, eine Kamera, eine Canon EOS 500. Damals war die natürlich analog und ich fotografierte munter auf Wandertouren  Urlauben und produzierte eine Menge Dias, die auch heute noch existieren, allerdings mittlerweile digitalisiert.

Digitale Fotografie

Digitale Fotografie kam langsam auf, aber das gefiel mir noch nicht. Die digitalen Bilder waren mir zu flau. Zumindest die, welche ich zu Gesicht bekam. Also fotografierte ich tapfer analog weiter, legte mir aber dann doch eine kleine Canon PowerShot A80 zu. Zum Verkaufen auf ebay war es nämlich recht mühsam, erst analog zu fotografieren, die Bilder entwickeln zu lassen und diese dann einzuscannen. Das fand ich irgendwie umständlich. Hinzu kam, dass ich bei manchen Gitarrenlehrbüchern, die ich schreibe, Abbildungen diverser gitarristischer Griffe und Haltungen einbringen wollte. Analog war das nur unbefriedigend umzusetzen. Optisch berauschend war das nicht, für ebay genügte es aber.

Die digitale Fotografie schritt trotz meiner Ignoranz voran. Schon wieder ein anderer Bekannter verkaufte vor ungefähr fünfzehn Jahren seine wenig gebrauchte Canon 500D, eine Spiegelreflexkamera mittelprächtiger Preisklasse. Ich schlug zu in aller Entschlossenheit und hub an, fortan digital zu fotografieren. Mittlerweile war ich sogar mit der Bildqualität zufrieden. Diese Kamera musste ich aber irgendwann durch die gleiche ersetzen, weil mir das gute Teil bei einer Wattwanderung in den Priel fiel. Und Salzwasser …

Im Laufe der Zeit konnte ich meine anfängliche Ahnungslosigkeit in der Materie reduzieren. Es kamen dann Wünsch wie der, dass man doch auch Blumen fotografieren könne und dazu ein Makroobjektiv bräuchte. Und Landschaften mit einem Weitwinkel abzulichten oder besser gleich als Panorama wäre ja auch ganz nett. So vergrößerten sich das vorhandene Equipment und auch der Kenntnisstand in der Materie, leider nicht ganz im Gleichschritt. Auch wich ich ganz langsam von der Verwendung der kameraeigenen Automatikprogramme ab. „Freistellen mit offener Blende“ ließ mich nicht mehr ratlos staunen. Mutig wagte mich auch an das Abspeichern der Bilder als Raw(Roh)-Dateien. Da zu musste ich mich in die Bildentwicklung einarbeiten… Aber das ist ein anderes Blog-Thema.

Mit erweitertem Wissen kam unweigerlich der Größenwahn und ich musste unbedingt eine Vollformatkamera besitzen, weil man damit ja viel besser Dinge vor dem Hintergrund freistellen kann. Beispielsweise. So ging ich hin und erwarb eine semiprofessionelle Canon 6D, mit der ich bis heute glücklich und zufrieden bin. Mit diesem Teil werde ich stur weiter machen, auch wenn mittlerweile spiegellose Kameras den Markt beherrschen. Erst mal abwarten und sparen.

 

Norbert Roschauer

Und so geht es weiter

Das Fotografieren hat sich also zum vollwertigen Hobby entwickelt. Equipment ist reichhaltig vorhanden. Als mittlerweile Rentner werde ich dieser Beschäftigung weiter nachgehen und Projekte verwirklichen, für die aus beruflichen Gründen bisher keine Zeit übrig war. Makroaufnahmen mit mehreren Blitzen käme mir da in den Sinn, Makros mit Fokusstacking zu Hause oder mit Kleinstativ im Wald. Langzeitbelichtungen wollen auch erprobt werden. Es gibt architektonisch interessante Orte, welche nach korrekter Abbildung ohne stürzende Linien heischen. Im Zoo könnte man auch mal fotografieren.

Eine Liste möglicher Projekte habe ich zusammengestellt, sie kann nun abgearbeitet werden.

Neben den rein technischen Aspekten werde ich mich vermehrt den Bildinhalten widmen um die Qualität meiner Aufnahmen zu verbessern. Die passende Ausrüstung ist da, es gibt also keine Entschuldigung für schlechte Bilder.